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                                            Freiburg, im Dezember 1997
SCHEUNE e.V.
 
SCHEUNE - BRIEF   17 
Bild von einer Minga (Gemeinschaftsarbeit) der Schule "Tránsito Amaguaña"
 

 
Liebe Freunde von SCHEUNE e.V.:

„Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, dann wird die Welt verändert:“
Unter diesem Motto stand der nunmehr 6. Tannenmarkt der Thaddäus-Rinderle-Schule Staufen unter der Leitung der Lehrerin Brunhild Dziuk.
Drei Tage vor dem 1. Advent wanderte Frau Dziuk mit ihrer Klasse 2c und einigen Eltern in den nahegelegenen Wald. Dort fällten die Waldarbeiter eine große alte Weißtanne mit vielen Misteln. Die Kinder waren so eifrig, den bereitgestellten Trecker zu füllen, daß die Eltern mit dem Schneiden der Zweige kaum nachkamen.
Am Nachmittag vor dem Verkaufstag waren wieder viele fleißige Hände gefragt: es galt, den großen Tannenreisigberg zu sortieren oder zu Sträußen zu verarbeiten. Zwei der Mütter überarbeiteten noch die arg mitgenommene alte Plakatwand und brachten sie auf den neuesten Stand. Dazu schreinerte einer der Väter eine große, stabile Stellwand. Die Zusammenstellung von Fotos von Illapamba, der selbstkolorierten Ecuador-Karte, alten Briefen, Zeitungsartikeln nebst Übersetzungen von wichtigen Dokumenten dauerte dann bis nachts um halb drei...

Am Samstag, dem 29. November war es dann soweit: ein Stände-Aufbau-Team, ein Fahrdienst, mehrere Schichten zum Verkaufen und ein Turbo-Waffelbäcker-Team standen bereit. Von SCHEUNE e.V. kam Monika Kornisch, die trotz kürzlich gebrochenem Finger kräftig half. Auch das Daumendrücken für gutes Wetter hatte Erfolg: mit großem Eifer, vor allem von seiten der Kinder, waren bis mittags die Berge von Tannenreisig, die sich um 9 Uhr noch überall türmten, verschwunden. Auch waren nicht weniger als 100 Eier nötig, um die vielen, vielen Waffeln zu backen, die einen reißenden Absatz fanden. Am Schluß konnte Frau Dziuk den stolzen Betrag von DM 1300,-- in der Kasse feststellen und alle gingen müde, aber zufrieden nach Hause.
Und kurz nach unserer Aktion bekamen wir auch Post aus Illapamba mit Fotos vom Baufortschritt der Schule....

Ursula Tenderich-Börnsen u. Veronika Klaus
 

Weitere Nachrichten von SCHEUNE e.V.:

Auch dieses 6. Jahr unserer Scheune-Arbeit war ein lebendiges und erlebnisreiches Jahr: Besuche aus Ecuador, briefliche Kontakte, Überweisungen von Spendengeldern, Vorstandswahlen, eine kleine Veranstaltungsreihe, Reisen von Menschen aus Deutschland nach Ecuador, Vorträge in Grundschulen in Freiburg und Staufen, Scheune-Sitzungen....
Dank der vielen Spenden konnten einige finanzielle Engpässe in den Dörfern und Gruppen behoben werden, so daß die vielfältigen Aktivitäten zur Verbesserung der Lebensbedingungen weitergehen konnten. Die Briefe aus Ecuador bringen immer
wieder zum Ausdruck, wie sehr die Menschen es schätzen, daß wir als Verein schnell und unbürokratisch reagieren können, wenn Notsituationen eintreten.

So erreichte uns ein Notruf der Migrantenkinderschule „Tránsito Amaguaña“ aus Quito, die bereits fünf Jahre lang auf Initiative der Eltern in einem gemieteten Raum funktionierte. Nachdem nun der Schulraum gekündigt wurde, war zunächst guter Rat teuer. Zwar hatte die „Escuela Bilingüe Intercultural Tránsito Amaguaña“ (EBITA) Land von der Stadt sowie einen kleinen Fond zugewiesen bekommen, um ein neues Schulgebäude zu errichten, das Geld reichte aber bei weitem nicht aus, um die Schule zu Beginn des neuen Schuljahres (Oktober 1997) zu eröffnen. Jeff Mecham, der seit Jahren im landwirtschaftlichen Bereich in Ecuador tätig ist, bat uns, alles Mögliche zu versuchen, um zumindest einen Teil der beantragten US$ 9.000,-- zu finanzieren.
Dank des riesigen Engagements von Familie Lepetit aus Baalsdorf, großzügiger Spenden von Verwandten und Freunden sowie finanzieller Unterstützung der Oberle-Stiftung konnten innerhalb kürzester Zeit über DM 9000,--  der Schule überbracht werden. So konnte das neue Schuljahr mit nur geringer Verspätung in der neuen Schule, die natürlich in Eigenarbeit der Eltern gebaut wurde,  beginnen.

Ein „Eilantrag“ besonderer Art erreichte uns im November: die Bitte um 5.000 US$, um einen politischen Gefangenen aus dem Gefängnis befreien zu können. Wie schon so oft, durften wir diesen Antrag an die Oberle-Stiftung weiterleiten, die sogleich 2000 US$ für Rechtsanwaltskosten anzahlte - so viel Geld hatten wir einfach nicht auf dem Scheune-Konto und wegen der Dringlichkeit hätten wir auch keinen Extra-Spendenaufruf an alle machen können. Der Fall: Ein sehr aktiver Indianerführer aus dem Amazonastiefland hatte die betroffenen Bewohner des Tieflandes informiert und gegen die bedrohliche Umweltzerstörung durch den Erdölkonzern TEXACO organisiert. Das handelte ihm die Gefangennahme ein.

Vom Straßenkinderprojekt „Chicalle“ in Cochabamba, Bolivien, bekamen wir einige Exemplare der neuen Ausgabe des „Periodiquillo“, der von den Kindern selbst gestalteten Zeitung, in der sie in Zeichnungen und kleinen Geschichten ihr Leben auf der Straße schildern. Im Namen von Vetto Crespo, dem Leiter des Zentrums, möchten wir allen SpenderInnen danken, die den Druck der Zeitung erst möglich gemacht haben. Auch fürs neue Jahr sind weitere Ausgaben der Zeitung geplant - und auch der beliebte Straßenkinderzirkus ist wieder auf Tournee. Wir werden über Neuigkeiten berichten.

 Herzlichen Dank den 50 Pfennig Spendern! Am 11.12. wurde die große Eiche gepflanzt. Auch hierzu kam eine Reaktion aus Ecuador: „Wir haben Scheune-Brief 15 und 16 gelesen, in denen ihr über das 50 Pfennig Stück schreibt. Da habt ihr eine großartige Idee gehabt, auf diese Weise Geld zu sammeln um Menschen zu unterstützen, die sich in Notsituationen befinden. Wir freuen uns, daß wir mit Menschen wie Euch verbunden sind. So fühlen wir uns nicht alleine. Und wenn ihr in unserem Land seid, freuen wir uns, wenn ihr uns besucht, um die Fortschritte in unserer Erziehungsarbeit kennenzulernen“ (Schule Tránsito Amaguaña).
 
  Wir möchten uns bei allen Menschen herzlich bedanken, besonders auch bei denen, die nun schon über den langen Zeitraum von fünf Jahren durch ihre Spenden und Mitgliedsbeiträge unsere Arbeit unterstützen. Dadurch konnte zu den meisten Gruppen ein guter, verläßlicher Kontakt entstehen. Natürlich profitieren nicht zuletzt auch Besucher aus Deutschland von diesen Kontakten, sie werden immer mit offenem Herzen aufgenommen.
Immer wieder erreichen uns Anfragen von Menschen, die nicht nur als Touristen reisen, sondern auch in einem Dorf mitarbeiten wollen. Nach persönlichem Kennenler-nen können wir häufig verschiedenen Adressen von Menschen in Ecuador weitergeben.

Ein großer Dank geht auch an die Patenschulen in Staufen, Gottenheim und Freiburg. Für Tigua suchen wir noch immer eine Patenschule. Von dort erreichten uns schon die ersten Schülerbriefe, die auf Weiterleitung warten. Ruft bitte an, wenn Ihr weitere Informationen wünscht.

Carmen Gangotena kann leider, da sie zeitlich sehr eingespannt ist, die Scheune-Gruppen nicht mehr für uns betreuen.
Allerdings ist die kleine Pension TOA von Franziska Lüthold und Reno Roman in Quito für uns mittlerweile zu einer Kontaktstelle geworden. Franziska und Reno betreuen nicht nur ganz herzlich (Scheune)-Gäste, sondern unterstützen auch durch unzählige Telefonate, Briefe- und Geldübergaben, E-mail- und Fax-Weiterleitungen auf diese Art und Weise ganz wunderbar unsere Arbeit. Dafür möchten wir ein dickes Dankeschön sagen.


   

... und so möchten wir in diesem Scheune-Brief nicht nur unseren Dank weitergeben, sondern ganz besonders den Dank vieler Menschen aus Cuenca, San Lorenzo, San Pablo Urcu, Ayora, Quito, Tigua, Riobamba, Llangahua, Illapamba, Chitachaca, Cochabamba, .......

Euch allen wünschen wir ein Frohes Weihnachtsfest

Feliz Navidad y un Próspero Año Nuevo  

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Weitere SCHEUNE-Briefe 



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